
NOMINIERUNGEN
CIVIS Medienpreis 2025
CIVIS – Europas Medienpreis für Migration, Integration, kulturelle Vielfalt und – verbunden damit – gesellschaftlicher Zusammenhalt in Europa zeichnet Programmleistungen im Radio, Fernsehen, Internet aus, die das friedliche Zusammenleben in der europäischen Einwanderungsgesellschaft fördern. Der CIVIS Kinopreis als Publikumspreis kommt hinzu.
Die Verleihung des CIVIS Medienpreises 2025 findet am Montag, 26. Mai 2025 im Rahmen der re:publica in Berlin statt und wird per Livestream direkt übertragen. In der ARD-Mediathek ist die CIVIS Preisverleihung ab 28. Mai zu sehen. Die ARD/Das Erste strahlt sie am Donnerstag, 29. Mai 2025, um 00:05 Uhr aus. Durch die Preisverleihung führt die Journalistin und Moderatorin Mona Ameziane.
YOUNG C. AWARD
Schwarz und unter Generalverdacht: Wie verbreitet Racial Profiling in der Schweiz ist
Videoreportage
watson.ch
Autor:innen: Emanuella Kälin, Delia Julianna Klo, Kilian Marti
Redaktion: Emanuella Kälin, Delia Julianna Klo, Kilian Marti
Produktion: Emanuella Kälin, Kilian Marti
Ausgangspunkt ist ein bahnbrechendes Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, das im Februar 2024 einer Klage von Mohamed Wa Baile stattgab und die Schweiz wegen Racial Profiling verurteilte. Außerdem hätten die Behörden nicht hinreichend geprüft, ob bei einer Polizeikontrolle rassistische Vorurteile im Spiel waren. Das Urteil veranlasste die Autor:innen, das Problem ganz grundsätzlich zu beleuchten.
„Eine kompetente und im besten Sinne hartnäckige Moderatorin führt multiperspektivisch durch ein Panorama von Problemen. Die Gesprächpartner:innen – Passanten, eine Rassismusexpertin, Kläger, Polizei – sind mit sicherer Hand ausgewählt. Das Ergebnis ist eine Aufbereitung, die besonders für eine junge Zielgruppe aussagekräftig ist.“
YOUNG C. AWARD
Freiheit im Herzen
Dokumentarfilm
Little Dream Pictures | Filmfest Hamburg
Autorin | Regie: Roxana Samadi
Produktion: Frank Geiger, Ali Samadi Ahadi, Mohammad Farokhmanesh, Armin Hofmann
Am 16. September 2022 wurde Jina Mahsa Amini von der iranischen Sittenpolizei festgenommen. Drei Tage später starb sie in der Haft. Ihr Tod löste eine Welle der Empörung aus, in Iran, aber auch international. Der Film zeichnet den Protest nach, anhand von Exil-Iraner:innen, die in den 1970er-Jahren aus ihrer Heimat flohen, und Deutsch-Iraner:innen der zweiten Generation.
„Die Autorin gibt mit Privataufnahmen von hoher dokumentarischer Qualität einen sehr persönlichen Einblick in Zerissenheiten der iranischen Community in der Diaspora. Zum Ausdruck kommt die Hoffnung auf Rückkehr in die Heimat, ebenso wie die Hilflosigkeit derer, die das Geschehen in der ehemaligen Heimat oder der Heimat ihrer Eltern nur aus der Ferne verfolgen können. Zugleich vermittelt der Film Eindrücke von den Formen der Solidaritätsarbeit im Ausland.“
YOUNG C. AWARD
Prince de la ville
Kurzfilm
Filmakademie Baden-Württemberg | La Fémis
Autor:innen | Regie: Amina Krami, Kevin Koch
Produktion: Leon Harms, Daniel Huss
Prüfungskommission: Guido Lukoschek
Hamids Familie kommt aus Algerien, er selbst ist in Frankreich geboren und wächst dort auf. Anders als sein Vater Said, der nie seinen Platz in der neuen Heimat gefunden hat, gelingt es Hamid, Fuß zu fassen und Anerkennung zu finden. Dabei hilft vor allem sein Erfolg im Fußballverein, der zum Familienersatz wird. Sein Vater ist damit nicht einverstanden und erinnert den Sohn an seine Wurzeln, denen er gerecht werden müsse. Auf gegensätzliche Weise teilen beide den Schmerz über eine verlorene Heimat.
„Hier wird die schwierige Suche junger Migrant:innen nach der eigenen Identität auf eine sanfte, atmosphärisch dichte Art und Weise erzählt. Auf der einen Seite stehen die Erwartungen der älteren Generation, auf der anderen das Bedürfnis der Jungen nach Selbstbestimmtheit. Ein entscheidender Moment im Leben des Protagonisten steht für einen großen Konflikt im Leben vieler Migrant:innen.“
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CIVIS VIDEO AWARD
Das leere Grab
Dokumentarfilm
kurhaus production | Kijiweni Production | ZDF Das kleine Fernsehspiel | Berlinale 2024
Autorinnen | Regie: Agnes Lisa Wegner, Cece Mlay
Redaktion: Sara Günter
Produktion: Daniel Reich, Christoph Holthof, Amil Shivji, Luna Selle
Bis heute lagern zehntausende menschliche Gebeine aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen. Zwei Familien aus Tansania bemühen sich, die sterblichen Überreste ihrer Vorfahren ausfindig zu machen und ihre Rückführung zu erwirken. Ihre Vorfahren wurden von der damaligen Kolonialmacht getötet und zu rassistischen Forschungszwecken nach Deutschland gebracht. Die Nachforschung wird eine schmerzhafte Begegnung mit deutscher und tansanischer Bürokratie. Zugleich erhalten die beiden Familien Unterstützung von Aktivist:innen, die sich für eine Aufarbeitung des dunklen Kapitels deutscher Geschichte einsetzen.
„Dies ist die aufklärende und aufrüttelnde Erzählung von einzelnen Fällen, die stellvertretend für ein furchtbares Verbrechen an sehr vielen Menschen stehen. Man kommt den Familien durch den ruhigen, angemessenen Blick näher. Das ist behutsam gestaltet und lässt das Thema atmen, ohne langatmig zu werden.“
CIVIS VIDEO AWARD
Reclaiming History – Colonial Roots of the Genocide in Rwanda
Dokumentation
Deutsche Welle | YouTube DW Documentary
Autoren | Regie: Matthias Frickel, Samuel Ishimwe
Redaktion: Thomas Hasel
Produktion: Tim Klimeš, Rolf Rische
Koproduktion: Alexander Hogh, Samuel Ishimwe
Im Genozid an den Tutsi in Ruanda verlor auch der junge Filmemacher Samuel Ishimwe seine Eltern. Zusammen mit dem Regisseur Matthias Frickel untersucht er, wie der Rassenhass zwischen Hutu und Tutsi nach Ruanda kam. In Gesprächen mit Opfern und Tätern, mit Historiker:innen in Europa und Ruanda zeigt sich die Mitverantwortung des europäischen und in diesem Fall besonders des deutschen Kolonialismus.
„Die Dokumentation ist eine beharrlich und umfassend recherchierte Aufforderung, über Mitverantwortung für ein vermeintlich weit entferntes Geschehen nachzudenken. Eine sachliche, auf persönlicher Erfahrung fußende Darstellung hilft der Vermittlung des Themas – ein im besten Sinne aufklärerischer Film.“
CIVIS VIDEO AWARD
ARD Crime Time: Warum verbrannte Oury Jalloh? Folge 4/6: Code of Silence
Dokumentation
WDR | ARD Mediathek
Autor:innen | Regie: Bence Máté, Anna Herbst
Redaktion: Britta Windhoff, Sabine Harder, Ina-Katrin Hüttig, Astrid Harms-Limmer
Produktion: Regina Bouchehri, Gunnar Dedio, Brigit Rasch
Am 7. Februar 2005 verbrennt Oury Jalloh aus Sierra Leone in einer Arrestzelle im Polizeirevier Dessau. Die sechsteilige Serie untersucht anhand von Aussagen von Angehörigen, Anwälten, Rechtsmedizinern, eines Feuerwehrleiters sowie eines Beamten des Polizeireviers die noch immer nicht definitiv geklärte Frage nach der Todesursache: Wurde Jalloh von Polizisten getötet, oder hat er das Feuer selbst gelegt? In der vorliegenden Folge geht es darum, dass zwei Polizisten wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden. Doch die Hauptbelastungszeugin ändert ihre Aussage nachträglich zugunsten der Angeklagten. Im Prozess stößt das Gericht bei der Polizei auf eine Mauer des Schweigens. Und das, obwohl immer weitere Ungereimtheiten ans Licht kommen.
„Akribische Recherche und herausragendes journalistisches Handwerk ermöglichen neue Einsichten und Aspekte eines medial schon eingehend bearbeiteten Falls. Das Ergebnis ist die unerschrockene Rekonstruktion eines institutionellen Versagens. Es betrifft nicht irgendeinen Kriminalfall, sondern eine Wegmarke der Debatte um Rassismus in der Polizei.“
CIVIS VIDEO AWARD
There was nothing here before
Dokumentation
maximage | International Film Festival Rotterdam
Autor:innen: Yvann Yagchi, Aurora Vögeli
Regie: Yvann Yagchi
Produktion: Brigitte Hofer, Cornelia Seitler
Yavann Yagchi, ein Schweizer Filmemacher palästinensischer Herkunft, fährt ins Westjordanland, um zu verstehen, wie es zum Bruch mit einem Jugendfreund kommen konnte. Der Weggefährte von einst lebt dort mittlerweile als jüdischer Siedler – die Freundschaft hat der politischen Entwicklung nicht standgehalten. Zugleich offenbart der Autor die tragische Geschichte seiner Familie in der besetzten Heimat.
„Der Film verdeutlicht den unterschiedlichen Umgang verschiedener Generationen mit demselben Schicksal. Die Reise des Autors auf der Suche nach einer verlorenen Freundschaft führt an einen Ort, an dem für Nuancen kein Platz ist. Obwohl die beiden Ex-Freunde in der frankophonen Schweiz aufgewachsen sind, prägt der Konflikt ihr Leben.“
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CIVIS VIDEO AWARD
ARD Story: Ausgesetzt in der Wüste – Europas tödliche Flüchtlingspolitik
Dokumentation
BR | ARD Mediathek
Autoren | Regie: Philipp Grüll, Erik Häußler
Redaktion: Astrid Harms-Limmer, Elisabeth Lehmann, Klaas van Dijken, Ben Bolz
Produktion: Astrid Harms-Limmer,
Koproduktion: Elisabeth Lehmann, Klaas van Dijken, Ben Bolz
Ein internationaler Reporterpool dokumentiert die systematische Festnahme und Verschleppung von Flüchtlingen und Migranten aus der Subsahara durch nordafrikanische Sicherheitskräfte, die zum Teil von der EU mitfinanziert werden. Wie der Film belegt, ist das den europäischen Regierungen durchaus bewusst. Trotzdem unterstützen sie weiter Ausbildung und Einsatz der Sicherheitskräfte in Tunesien und anderen Ländern. Die verheerenden Folgen dieser Politik bleiben der Öffentlichkeit weitgehend verborgen.
„Der Film deckt mithilfe einer konsequenten Recherche die skrupellosen Praktiken im Rahmen der europäischen Migrationspolitik auf und gibt ihren Opfern eine Stimme. Sie werden nicht als Nummern oder Fälle vorgeführt, sondern in ergreifenden Bildern und eindrucksvollen O-Tönen als Menschen porträtiert. Zugleich kommen mögliche Lösungswege zur Sprache.“
CIVIS VIDEO AWARD
Samia
Spielfilm
Neue Bioskop Film Leipzig | Filmfest München
Autorinnen | Regie: Yasemin Şamdereli, Nesrin Şamdereli
Nach einem Buch von: Giuseppe Catozzella
Regie: Yasemin Şamdereli, Deka Mohamed Osman
Redaktion: Samanta Antonnicola, Frederico Pedroni
Produktion: Simone Catania, Dietmar Güntsche, Anja-Karina Richter, Michele Fornasero, Francesca Portalupi, Martin Rohé, Joseph Rouschop, Riccardo Russo, David Herdies, Christoph Fisser, Yasemin Şamdereli
Das ist die Geschichte der somalischen Läuferin Samia Yusuf Omar. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking war sie Fahnenträgerin der somalischen Mannschaft. Als ihr Heimatland ihr die Unterstützung für die Vorbereitung auf Olympia 2012 verweigerte, wollte sie über das Mittelmeer nach Europa fliehen. Im April 2012 kam sie beim Versuch, von einem überfüllten Schlauchboot auf ein Schiff zu klettern, ums Leben. Sie wurde 21 Jahre alt.
„Eine anrührende Darstellung, die familiäre und gesellschaftliche Verhältnisse, dokumentarische und fiktionale Elemente überzeugend miteinander verknüpft. Der Sport und Samias tragische Fahrt werden zu emblematischen Bildern, die sinnfällig machen, mit welcher brutalen Härte und Ungerechtigkeit der einschlägige politische Diskurs um Flucht und Migration geführt wird. Das Talent und das Potenzial der Menschen werden ignoriert, wo Armut und Krieg alles beherrschen.“
CIVIS VIDEO AWARD
Uncivilized: Von 9/11 bis zum Ukrainekrieg. Episode 1: Hanau
Fiction-Serie
cocktailfilms | ZDF
Autor | Regie: Bilâl Bahadır
Creator: Çağdaş Eren Yüksel
Redaktion: Melvina Kotios (ZDF)
Produktion: Çağdaş Eren Yüksel, Luis Engels
Die Serie untersucht, wie sich öffentliche Diskurse – über den Terrorangriff vom 11. September 2001, die Anschläge gegen die Redaktion von Charlie Hebdo und in Hanau, die Stuttgarter Krawallnacht, den Überfall auf die Ukraine – auf die Lebenswelt migrantischer Menschen auswirken. Auf Grundlage realer Fälle werden die subtilen Formen des Alltagsrassismus nachgezeichnet, in denen sich Ton und Stoßrichtung der einschlägigen gesellschaftlichen Debatten niederschlagen. In der vorliegenden Folge bildet der rassistische Anschlag von Hanau den Hintergrund des Geschehens.
„Auf berührende und authentische Weise wird verdeutlicht, wie das Echo eines einschneidenden historischen Ereignisses in das Leben der betroffenen Community hineinhallt – ‚Hanau‘ markiert einen Graben, es gibt ein Vorher und ein Nachher. Allgegenwärtig herrscht die gespannte Sorge, etwas falsch zu machen, die Angst, dass etwas passiert. Das ist vor allem in Sprache und Gesten der Jungen präzise und authentisch eingefangen.“
CIVIS VIDEO AWARD
Souleymane’s Story
Feature Film
Pyramide Films | Cannes Film Festival
Autor:innen: Boris Lojkine, Delphine Agut
Regie: Boris Lojkine
Produzent: Bruno Nahon
Der aus Guinea stammende Souleymane wartet in Paris auf das Ergebnis seines Asylverfahrens. Seinen Lebensunterhalt verdient er als Fahrradkurier für einen Lebensmittel-Lieferdienst. Dabei trifft er auf die Arroganz und die Ressentiments wohlhabender Kund:innen, aber auch auf Abhängigkeiten in der migrantischen Community. Abends übt er eine fremde Flüchtlingsgeschichte, um seine Aussichten bei der Asylanhörung zu verbessern.
„Eine Geschichte vom Beharren und Nichtaufgeben trotz aller Widrigkeiten, mit großartigen Laiendarstellern und einem atemberaubenden Drehbuch. Es vermittelt das Schicksal des Protagonisten in einer kafkaesken Situation mit geradezu existenzialistischer Dringlichkeit. Der Film ist temporeich und spannend und steckt voller Wendungen, die jedes Klischee vermeiden.“
CIVIS VIDEO AWARD
Schwarze Früchte. Folge 1: Mein Abendessen
Serie
Studio Zentral | ARD Mediathek
Autor:innen: Lamin Leroy Gibba, Sophia Ayissi
Creator/Koproduzent: Lamin Leroy Gibba
Regie: Elisha Smith-Leverock, David Uzochukwu
Redaktion: Carolin Haasis, Christoph Pellander
Produktion: Lasse Scharpen, Faraz Shariat, Paulina Lorenz
Der gebürtige Hamburger Lalo ist Mitte zwanzig, Schwarz und queer. Der unerwartete Tod seines Vaters wirft ihn aus der Bahn. Er schmeißt sein Architekturstudium. Auch seine Beziehung zu Tobias steckt in der Krise. Halt findet er bei seiner Freundin Karla. Die macht zwar in der Finanzbranche Karriere, leidet aber unter subtilem Rassismus und den Übergriffigkeiten ihres Chefs.
„Hier wird Intersektionalität ohne belehrenden Gestus dargestellt. Dialoge, Kamera, Schnitt und fabelhafte Schauspieler:innen sorgen für Situationskomik und satirische Blicke auf ein wohlmeinendes Milieu, das nur glaubt, verständnisvoll zu sein, tatsächlich aber an den eigenen Ansprüchen scheitert.“
CIVIS VIDEO AWARD
Die Zweiflers. Folge 1
Serie
Turbokultur | ARD Mediathek
Autor:innen: David Hadda, Dr. Sarah Hadda, Juri Sternburg
Regie: Anja Marquardt, Clara von Arnim
Redaktion: Carolin Haasis, Christoph Pellander, Jörg Himstedt
Produktion: David Hadda, Martin Danisch
Showrunner: David Hadda
Die jüdische Familie Zweifler besitzt ein Delikatessenimperium in Frankfurt. In dieser Folge ruft das Familienoberhaupt Symcha Zweifler, Patriarch und Holocaust-Überlebender, die Familie zusammen, um ihnen den bevorstehenden Verkauf an einen Investor anzukündigen. Das sorgt für gemischte Gefühle in der Familie – und zudem sieht sich Symcha Zweifler bald mit seiner Vergangenheit im Frankfurter Rotlichtviertel kurz nach dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert. Währenddessen verliebt sich der aus Berlin angereiste Enkel Samuel in die Köchin Saba.
„Eine turbulente Familiengeschichte voller schräger Charaktere und Witz macht ein bürgerliches jüdisches Milieu und eine Tradition sichtbar, die unbedingt größere Aufmerksamkeit verdienen. Das ist mit modernen Mitteln genau erzählt. Identität und Traumata der Generationen werden ebenso klug wie humorvoll filmisch reflektiert.“
CIVIS VIDEO AWARD
To a Land Unknown
Feature Film
Salaud Morisset | Cannes Film Festival
Autoren: Mahdi Fleifel, Fyzal Boulifa, Jason McColgan
Regie: Mahdi Fleifel
Redaktion: Halim Sabbagh
Produktion: Geoff Arbourne, Mahdi Fleifel
Der palästinensisch-dänische Regisseur Mahdi Fleifel erzählt die Geschichte der libanesischen Flüchtlinge Chatila und Reda, die es bis nach Athen geschafft haben und sich dort als Kleinkriminelle über Wasser halten. Mithilfe falscher Pässe hoffen sie weiterzukommen und sparen für die gefälschten Papiere. Doch der drogensüchtige Reda gibt das Geld für Rauschgift aus. Chatila heckt einen riskanten Plan aus, wie sich die beiden aus ihrer verzweifelten Lage befreien könnten.
„Eine lange Geschichte wird temporeich und ökonomisch in kurzen Szenen erzählt, mit harten Schnitten und in immer neuen Wendungen. Das ist ein Film, der aufrüttelt, der wehtut. Die Zuschauer:innen leiden mit den Figuren mit, im ständigen Auf und Ab zwischen Hoffnung und Tristesse. Eine glatte moralische Position wird nicht angeboten, nur gezeigt, was aus Verzweiflung erwachsen kann.“
CIVIS VIDEO AWARD
tahdurr: Reaktion auf Sylt-Eklat
Social-Media-Format
Autor | Redakteur | Produzent: Tahsim Durgun
Ein Handyvideo zeigt im Mai 2024 Gäste einer ausgelassenen Party auf Sylt. Sie singen rassistische Parolen und skandieren „Ausländer raus!“. Der Skandal löst heftige Debatten in Politik, Medien und Gesellschaft aus. Tahsim Durgun geht demgegenüber das Problem mit den Mitteln der Satire an und zeigt: Solche Typen und das, was sie treiben, sind alltägliche Phänomene.
„Hier wird Rassismus durch satirische Verfremdung nicht als Verfehlung Einzelner, sondern als gesellschaftliches Problem vorgeführt. Rechtsruck war nicht gestern und irgendwo am Rand, er findet heute statt, und das auch in wohlsituierten Kreisen. Die Kritik wird mit leichter Hand und subtiler Ironie inszeniert – und ist gerade deshalb besonders wirkungsvoll.“
CIVIS VIDEO AWARD
Jugendliche mit Migrationsgeschichte unterstützen ihre Eltern – Selbstverständlichkeit oder Überforderung?
Social-Media-Format
SRF | YouTube
Autorin: Sofika Yogarasa
Produktion: Ilona Stämpfli, Vanessa Nikisch
Redaktion: Anita Richner
In der Schweiz gehört jedes achte Kind zwischen 10 und 15 Jahren zu den „Young Carern“, die sich um unterstützungsbedürftige Angehörige kümmern. Viele haben eine Migrationsgeschichte. Ihre besonderen Probleme mit einer Leistung, die als selbstverständlich gilt und dennoch zur Überforderung werden kann, finden in der sogenannten Mehrheitsgesellschaft kaum Resonanz. Sie sind Gegenstand der Reportage von Sofika Yogarasa, die selbst mit diesen Anforderungen zurechtkommen musste.
„Die Reporterin nimmt uns, freundlich und behutsam, mit auf eine Reise, auf der sie ihren eigenen Fragen nachgeht. Selbstverständlich praktizierte Menschlichkeit und Überforderung genau voneinander abzugrenzen erweist sich als unmöglich. Das Dilemma wird facettenreich und voller Wärme für die Protagonistinnen dargestellt.“
CIVIS VIDEO AWARD
My Hidden History – Staffel 2
Community-Reporterin Aminta: Zwangssterilisierte Rheinland-Kinder 1937 (Ludwigshafen)
Social-Media-Format
SWR | SWR Kultur
Autorinnen: Marie-Dominique Wetzel, Sabine Mahr, Aminta Löhlein
Redaktion: Sabine Mahr, Marie-Dominique Wetzel, Anja Schildknecht, Nadja Röll, Marie-Christine Werner
Produktion: Stephan Klaucke
In „My Hidden History“ präsentieren junge User:innen auf Basis eigener Recherchen jeweils ein Ereignis aus der regionalen Geschichte ihrer südwestdeutschen Heimat, das sie besonders fasziniert. Themen sind zum Beispiel Kolonialismus, Feminismus, LGBTQ+, Rechtsextremismus und Migration. In der vorliegenden Folge geht es um die Zwangssterilisierung Schwarzer Deutscher unter den Nationalsozialist:innen. Die Darstellung eines weniger bekannten NS-Verbrechens ist mit über 150.000 Abrufen auf lebhaftes Interesse gestoßen.
„Die beispielhafte Episode aus der Geschichte der Region des Südwestens gewinnt durch die eingesetzten sprachlichen Mittel, die partizipative Herangehensweise und die Art der Präsentation hohe Glaubwürdigkeit. „My Hidden History“ erweist sich als Format, das eine junge Zielgruppe mit erfrischenden formalen Mitteln an ein sehr ernstes, höchst relevantes Thema, in diesem Fall das Dritte Reich, heranführt.“
CIVIS AUDIO AWARD
Feature-Antenne: Unfertige Geschichten – Der Stiefel im Eis
Kurzfeature
Deutschlandradio | Deutschlandfunk Kultur
Autor | Regie: Thomas Franke
Redaktion: Dr. Ingo Kottkamp
Im Kaukasus, am Berg Elbrus, wird ein Soldatenstiefel gefunden, der offenbar einem Deutschen gehört hat. Der Autor versucht, am Fundort die Hintergründe zu klären. Doch in einer Region, in der Russland einen „Krieg gegen Terroristen“ im eigenen Land führt und der Überfall auf den Nachbarn Ukraine allgegenwärtig ist, bleibt die Aufarbeitung in einer bleiernen Atmosphäre stecken.
„Thematisch ist das ein weit zurückreichender Zugriff, der aber immer noch aktuell bedeutsam ist – Kriege der Vergangenheit wirken nach und überlagern sich mit denen der Gegenwart. Das ist herausragend produziert und liefert ein überzeugendes Beispiel, was Radio alles kann.“
CIVIS AUDIO AWARD
Echo der Zeit: Roma und doch das beste Kind der Welt
Magazinbeitrag
SRF
Autor: Roman Fillinger
Redaktion: Iwan Lieberherr, Zita Affentranger
Die rumänische Schauspielerin und Regisseurin Alina Șerban ist als Roma in einem Bukarester Armenviertel aufgewachsen und alltäglicher Diskriminierung ausgesetzt gewesen. In ihrem autobiografischem Drama „Das beste Kind der Welt“ zeigt sie, wie schwierig es ist, sich als Angehörige einer ethnischen Minderheit in einer europäischen Gesellschaft zu behaupten, und wie leicht sich Diskriminierung in Selbsthass verwandelt. Das Audioporträt zeichnet nach, wie Șerban dieser Selbstzerstörung entgeht.
„Ein Weg zur Selbstermächtigung, nachvollzogen durch faszinierende O-Töne. Anhand einer Aufsteiger:innenbiografie dokumentiert der sehr persönliche, stets spannend und interessant erzählte Beitrag auch einen langsamen gesellschaftlichen Wandel.“
CIVIS AUDIO AWARD
Informationen am Morgen – Syrische Kurden in Deutschland zwischen Hoffen und Bangen
Reportage
Deutschlandradio | Deutschlandfunk
Autorin: Katharina Thoms
Redaktion: Sebastian Ehl
Der Sturz des Assad-Regimes in Syrien hat die Exil-Kurd:innen in Deutschland in ein Dilemma gestürzt: unbändige Freude auf der einen Seite, große Sorge um das Wohlergehen der Angehörigen in der Heimat. Die Reportage schildert den Widerstreit der Gefühle anhand der Geschichte zweier kurdischer Migrant:innen aus Göppingen und Stuttgart.
„Ein hohes Maß an Information wird sehr lebendig und verständlich vermittelt. Trotz kurzer Reaktionszeit und unübersichtlicher Nachrichtenlage entsteht ein authentisches und differenziertes Bild vom Leben zweier Exilant:innen. Der Beitrag erliegt nicht der Versuchung, vermeintlich einfache Lösungen zu präsentieren, und zeigt, ohne belehrend zu wirken, reale Ambivalenzen auf.“
CIVIS AUDIO AWARD
Hamburgs Baseballschlägerjahre – Rechte Gewalt in den 1980er-Jahren
Feature
Deutschlandradio | Deutschlandfunk
Autor: Philipp Schnee
Regie: Beatrix Ackers
Redaktion: Christiane Habermalz
Die vermeintlich so friedliche Hansestadt Hamburg hatte in den 1980er-Jahren eine Fülle rechter Gewalttaten zu verzeichnen: acht Morde, zahlreiche Brandanschläge, Überfälle, schwere Körperverletzungen. Das alles ein Jahrzehnt bevor der Alltagsterror in Ostdeutschland mit dem Etikett „Baseballschlägerjahre“ bedacht wurde. Im DLF-Feature erzählen zwei Protagonisten nicht nur von der erlebten Gewalt, sondern auch von der Gegenbewegung migrantischer und zivilgesellschaftlicher Gruppierungen.
„Die umfangreiche Recherche ermöglicht es, ein nicht ausreichend ausgeleuchtetes Jahrzehnt neu aufzuarbeiten. Eine zurecht gegenüber Polizei und Behörden misstrauische Community von Menschen mit Einwanderungsgeschichte wurde damals selbst politisch aktiv und organisierte Widerstand. Das ist gut gebaut und packend erzählt.“
CIVIS AUDIO AWARD
„Glaubt ihr wirklich, jemand wird uns hier rausholen?“ Die umstrittene Gefangenschaft der IS-Angehörigen Maria G.
Feature
Feature
ORF | Ö1
Autorin | Regie: Eva Roither
Redaktion: Elisabeth Stratka
Ton: Martin Leitner, Klangstücke: Stefan Weber, Sprecherinnen: Eva Mayer, Gerti Drassl, Ursula Scheidle
Das Feature erzählt die Geschichte von Maria S., die als 17-Jährige nach Syrien ging, dort einen mutmaßlichen IS-Kämpfer heiratete und mit ihm zwei Kinder bekam. Seit 2019 sitzen die drei in einem Gefangenenlager in Nordost-Syrien fest. Doch im Unterschied zu anderen europäischen Ländern verweigern die österreichischen Behörden die offizielle Rückholung von Müttern wie Maria. Eine Beschwerde gegen den ablehnenden Bescheid hatte kurz nach Erstausstrahlung des Features Erfolg vor dem Bundesverwaltungsgericht.
„Eine packend erzählte Geschichte, die auf einer jahrelangen umfassenden Recherche beruht und einen aufschlussreichen Vergleich zwischen europäischen Ländern in Sachen Umgang mit Radikalisierung ermöglicht. Die Reporterin kommt den Beteiligten nahe und liefert eine besonders berührende Darstellung der Elternrolle.“
Momentan keine Verfügbarkeit
CIVIS AUDIO AWARD
Gesichter Europas: Grönland – Die Kolonialzeit prägt das Leben bis heute
Reportage
Deutschlandradio | Deutschlandfunk
Autor: Gunnar Köhne
Regie: Babette Michel
Redaktion: Katrin Michaelsen
Grönland, autonomes Gebiet im Königreich Dänemark, gehört geografisch nicht zu Europa, wohl aber zur europäischen Kolonialismus-Geschichte. In den 1950er-Jahren wurden grönländische Kinder zur Zwangsadoption nach Dänemark gebracht, in den 1970ern und 1980ern tausenden grönländischen Mädchen gegen ihren Willen Kupferspiralen zur Verhütung eingesetzt. Die Leidensgeschichten fanden erst mit großer Verzögerung den Weg ins öffentliche Bewusstsein. Mittlerweile sind sie ein wichtiges Element des wachsenden Willens der Grönländer zur vollständigen Unabhängigkeit.
„Die Reportage liefert eine Vielzahl wenig bekannter Fakten und Erkenntnisse zu einem bislang kaum beachteten europäischen Thema. Die umfassend recherchierte Reportage verdeutlicht in berührenden O-Tönen die langfristigen schmerzhaften Folgen des Kolonialismus.“
CIVIS AUDIO AWARD
SPRINGERSTIEFEL – Die 90er sind zurück
Episode 5: Rote Linien
Storytelling-Podcast
ACB Stories | MDR | Fritz vom rbb | ARD Audiothek
Autor:innen | Redaktion: Don Pablo Mulemba, Hendrik Bolz, Jan Philipp Wilhelm, Julius Wußmann, Viola Funk
Autor Hendrik Bolz und Reporter Don Pablo Mulemba gehen auf Spurensuche: Warum gibt es im deutschen Osten wieder so viele rechtsextreme, zum Teil gewalttätige Jugendliche? In dieser Folge sprechen Sie mit Daniela, einer Jugendarbeiterin aus Zittau, deren Sohn sich den Rechten angeschlossen hat. Ahmed kam aus Tunesien und wurde 2018 durch die Straßen von Chemnitz gejagt. Trotz aller rassistischer Erfahrungen liebt er die Stadt. Die Hosts vergleichen die Geschichten der Protagonist:innen mit ihren eigenen Erlebnissen.
„Der sehr persönliche Zugang zweier Hosts, die als Ostdeutsche aus eigener Erfahrung wissen, wovon die Rede ist. Das Resultat ist kein Ethnoblick von oben, sondern ein sehr differenzierter Austausch mit starken Protagonist:innen. Ein Beispiel, dass YouTube-Sprech funktionieren kann – bis hin zum Verweis auf mögliche Lösungen.“
CIVIS AUDIO AWARD
Wild Wild Web – Geschichten aus dem Internet, 4. Staffel
Der erste Talahon
Podcast (Dokumentation)
BR | ARD Audiothek
Autoren: André Dér-Hörmeyer, Alexander Gutsfeld
Regie: Rainer Schaller
Redaktion: Till Ottlitz, Vanessa Schneider
Hassans Rap-Song „Talahon“ entwickelt sich wider Erwarten zum Mega-Hit im Netz. Schnell avanciert das Wort zur populären Bezeichnung für junge migrantische Männer, schafft es sogar unter die Top 3 der „Wörter des Jahres“. Doch bald kapern Rassisten die eigentlich humorvoll gemeinte Selbstbezeichnung und verwenden sie als Kampfbegriff für ihr rechtsextremistisches Feindbild – auch, um Menschen wie den Schöpfer des Songs verächtlich zu machen.
„Eine gesellschaftliche Debatte wird kunstvoll mit einer Biografie verwoben. Zugleich eröffnet die Dokumentation sehr differenziert den Blick auf eine Seite des Internets, die vielen unbekannt sein dürfte. Das macht neugierig an einer Stelle, an der man neugierig sein sollte.“
CIVIS AUDIO AWARD
Mouhamed Dramé – Wenn die Polizei tötet
Folge 4: Die Flucht
Serieller Storytelling-Podcast
WDR | ARD Audiothek
Autor:innen: Catherine Jaspard, Christof Voigt, Adrian Breda, David Peters, Jan Schulte, Tobias al Shomer
Redaktion: Christian Beisenherz, Till Krause
Der Podcast untersucht Umstände und Hintergründe des Todes von Mouhamed Dramé, einem 16-jährigen Flüchtling aus dem Senegal. Ein Polizist erschoss ihn am 8. August 2022 in Dortmund – dabei befand sich der junge Mann in einer psychischen Ausnahmesituation, in der er eigentlich Hilfe gebraucht hätte. Auf anschließenden Demonstrationen wurde den Sicherheitskräften Rassismus und illegale Gewalt vorgeworfen. In dieser Folge wird der Frage nachgegangen, was die Erlebnisse auf der Flucht mit seinem Tod am 8. August zu tun haben.
„Eine enorme Rechercheleistung ermöglicht ein detailreiches, genau nachgezeichnetes Bild eines bedrückenden Schicksals. Der Fall hat eine breite Resonanz in den Medien gefunden, wird aber hier in einer viel tiefer schürfenden Darstellung aufgerollt, die den Beteiligten sehr nahekommt.“
CIVIS AUDIO AWARD
Halbe Katoffl
Burak Yilmaz (TUR/ KUR): Alman-Modus, Auschwitz-Begegnung & Jugendzentrum-Arbeit
Podcast
Autor | Redaktion | Produktion: Frank Joung
Koproduktion: Burak Yilmaz
Der Berliner Journalist Frank Joung, dessen Eltern aus Korea stammen, spricht mit Burak Yilmaz, Duisburger mit kurdisch-türkischen Wurzeln, der als selbstständiger Pädagoge und Autor arbeitet. Im Gesprächspodcast mit Deutschen aus migrantischen Familien erzählt Yilmaz von seinen Jugenderfahrungen und redet über Radikalisierung, Pauschalisierung und Verharmlosung, über Terror-Export und „importierten Antisemitismus“.
„Der Host schafft es, sehr nahe an seinen Gast heranzukommen, eine gemeinsame Gesprächsebene zu finden und seine eigenen Erfahrungen mit denen anderer zu verknüpfen. So wird anhand einer Biografie exemplarisch ein Stück Einwanderungsgeschichte erzählt. Das ausführliche Gespräch ist detailreich und durchgehend spannend.“
CIVIS AUDIO AWARD
Familiengeheimnisse – Sag mir, wer ich bin
Folge 6: Allah oder Julia? Wo Tariq seine verbotene Liebe versteckt
Storytelling-Podcast
MDR | ARD Audiothek
Autorinnen: Thembi Wolf, Anh Tran
Redaktion: Ulivia Gattermann, Marvin Standke, Jenny Häschel, Nathalie Ladermann, Katharina Rahn
Produktion: Johanna Behre
In dieser Folge der Serie „Familiengeheimnisse – Sag mir, wer ich bin“ erzählt Tariq der Host Thembi Wolf seine Geschichte: Er wächst auf in der islamischen Glaubensgemeinschaft der Ahmadiyya, als „versprochenes Kind“. Kontakte zu Andersgläubigen sind nicht gern gesehen, Liebesbeziehungen untersagt. Trotzdem beginnt Tariq eine Beziehung mit Julia, hält sie geheim, bis das nicht mehr geht. In einem Brief gesteht er seinen Eltern die Wahrheit.
„Dem eindrucksvollen Protagonisten wird Raum gegeben, anhand eigener Erfahrungen Wissen und Einsichten zu vermitteln. Der Podcast kommt ihm und seinen ‚Geheimnissen‘ nahe und bleibt doch jederzeit behutsam und respektvoll. Das Erzählte wird verständig und empathisch eingeordnet.“
CIVIS AUDIO AWARD
Wo bist Du? Verschollen auf der Flucht.
Folge 1: Die Flucht der Geschwister
Doku-Podcast
SWR | Deutsche Welle | NDR | Studio Jot | rbb | WDR | ARD Audiothek
Autorin: Antonia Märzhäuser
Host: Dawid Romanowski
Regie: Johannes Nichelmann, Florian Balmer, Sufian Auda, Aljoscha Kupsch
Redaktion: Nadja Odeh, Romy Sickmüller, Miriam-Anna Hochhard, Nils Kinkel, Helene Feldmeier
Produktion: Johannes Nichelmann
Sara ist Kurdin und kommt aus Iran; sie arbeitet als Controllerin für ein großes Wirtschaftsberatungsunternehmen in Schweden. Ihre Geschwister Soma und Puria wollen ebenfalls nach Europa übersiedeln. Weil sie kein Visum bekommen, riskieren sie die gefährliche Flucht auf dem Seeweg. Die Überfahrt eskaliert, der Kontakt zur Schwester bricht ab. Sara versucht verzweifelt herauszufinden, was passiert ist. Eine Folge des Recherche-Podcasts zum Schicksal verschollener Flüchtlinge aus dem Irak, Jemen, Marokko, Iran, Libanon und Syrien.
„Präzise Recherche ermöglicht einen intensiven Eindruck von der Vielfalt der Fluchtgeschichten. Das Schicksal spurlos Verschwundener kommt üblicherweise kaum in den Blick. Hier wird es mit Genauigkeit und Anteilnahme erzählt. Zugleich öffnet sich die Perspektive auf die Familien der Flüchtenden.“
Header: CIVIS
Nominierungen: Screenshots CIVIS
Podcasts:
Mouhamed Dramé: © Mirko Schweikert/WDR
Wo bist Du?: © SWR/ Studio Jot
Springerstiefel: Foto: Moïse Youmba/ Design ACB Stories
Familiengeheimnisse: Foto: Nils Lukas/ Covergrafik: Konstantin Gramalla
Wild Wild Web: © Bayerische Rundfunk
Halbe Katoffl: © Halbe Katoffl