NOMINIERUNGEN
CIVIS Medienpreis 2023
CIVIS – Europas Medienpreis für Migration, Integration, kulturelle Vielfalt und – verbunden damit – gesellschaftlicher Zusammenhalt in Europa zeichnet Programmleistungen im Radio, Fernsehen, Internet aus, die das friedliche Zusammenleben in der europäischen Einwanderungsgesellschaft fördern. Der CIVIS Kinopreis als Publikumspreis kommt hinzu.
Die Verleihung des CIVIS Medienpreises 2023 fand am Dienstag, 06. Juni 2023 in Berlin statt und wurde per Livestream direkt übertragen. In der ARD-Mediathek ist die CIVIS Preisverleihung ab 10. Juni 2023 zu sehen. Die ARD/Das Erste strahlte sie am Sonntag, 11. Juni 2023, um 23:35 Uhr aus. Durch die Preisverleihung führte die Journalistin und Moderatorin Natalie Amiri.
YOUNG C. AWARD
Unfertiges Land
Kurzfilm
Filmakademie Baden-Württemberg
Autoren: Jonathan Schaller, Kilian Lieb
Regie: Jonathan Schaller
Produktion: Fabian Leonhardt, Bernhard Strobel
Prüfungskommission: Prof. Christian Wagner
Die 18-jährige Rumänin Liana lebt und arbeitet mit ihrem Vater Stancu in Deutschland, unter schäbigen und ausbeuterischen Umständen. Wie so viele Arbeitsmigrant:innen haben sie es mit einem windigen Subunternehmer, falschen Versprechungen und nicht gezahlten Löhnen zu tun. Liana steht vor einem existenziellen Dilemma: Um sich die ersehnte Heimreise zu ermöglichen und den Vater für die Rückkehr zur Familie nach Rumänien zu bewegen, muss sie ihn in Schwierigkeiten bringen.
„Eine eindrucksvolle, detailreiche filmische Erzählung, in der auch Lichtregie und Kamera eine besondere dramaturgische Bedeutung haben. Hinzu kommt eine bravouröse Leistung der Hauptdarstellerin. Das Thema ist virulent, wird hier aber ohne Skandalisierungseffekte behandelt, dafür mit wohltuend differenzierter Hinwendung zur Innensicht der Betroffenen.“
Für den vollständigen Beitrag kontaktieren Sie bitte: jonathan.schaller@filmakademie.de
YOUNG C. AWARD
I SEE THEM BLOOM
Kurzfilm
Hochschule für Fernsehen und Film München
Autor:innen: Nikita Gibalenko, Laura Lybaschenko, Sharyhan Osman
Regie: Nikita Gibalenko
Produktion: Joachim Köglmeier (line producer) (HFF München)
Prüfungskommission: Prof. Marcus H. Rosenmüller, Prof. Julia von Heinz
Die ukrainischen Schwestern Eugenia und Nastya, beide Anfang 20, kommen nach langer Flucht aus der Kriegszone nach München. Sie haben Glück und finden Unterkunft in einer Student:innen-WG. Eine Welt voller Sonne, Musik und ausgelassener Feste tut sich auf. Doch anders als Nastya kann Eugenia das neue Leben nicht genießen. Sie sehnt sich nach der Heimat, die Bilder vom Krieg lassen sie nicht los. Und langsam entfremdet sie sich von der Schwester, die sich sehr viel leichter in das neue Leben einzufinden scheint.
„Der Film nimmt eine nur scheinbar ideale Situation in den Blick: Die beiden Protagonistinnen, geflüchtet aus der Ukraine, werden freundlich aufgenommen und ins Leben der studentischen Gastgeber:innen einbezogen. Hier machen Bürger:innen gut, was Politik oft versäumt. Doch dieses Engagement hat schnell gönnerhafte Züge, schafft neue Abhängigkeit. Die Charaktere auf beiden Seiten des Problems sind komplex und subtil gezeichnet. Den Schwierigkeiten wird keine Patentlösung entgegengesetzt, sie werden in ihrer Vielschichtigkeit überzeugend dargestellt.“
Für den vollständigen Beitrag kontaktieren Sie bitte: mykyta.gibalenko@campus.hff-muc.de
YOUNG C. AWARD
Border Conversations
Dokumentarfilm
Filmakademie Baden-Württemberg
Autor | Regie: Jonathan Brunner
Produzent: Tristan Schneider
Prüfungskommission: Thomas Lauterbach
Der Film begleitet Karolina und Kornelia, zwei polnische Aktivistinnen, die sich um Migrant:innen an Polens Grenze zu Belarus kümmern. Es ist November 2021, Tausende versuchen, auf diesem Weg in die Europäische Union zu gelangen. Viele irren durch die Wälder, bitten verzweifelt per Chatnachricht um Beistand. Die beiden Polinnen tun, was sie können, stoßen aber an die Grenzen humanitärer Hilfe in einem Europa, das immer stärker auf Abschottung setzt und dabei auch großes menschliches Leid in Kauf nimmt.
„Der Film erzielt seine Wirkung mit reduzierten Mitteln, verzichtet auf dramatische Bilder und Musik und vertraut ganz auf die Dialoge der beiden Aktivistinnen. Die Not der Flüchtlinge ist nicht direkt zu sehen und doch umso präsenter, etwa wenn auf die Nachricht ‚How are you?‘ keine Antwort mehr kommt. Das Dilemma der Protagonistinnen zwischen Ohnmacht und Hartnäckigkeit wird greifbar. Das ist eine Grenzerfahrung im doppelten Sinn und eine eindrückliche Darstellung des alltäglichen Skandals namens Pushback.“
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CIVIS VIDEO AWARD
ARTE RE: Agnes und Amir – WG mit einer 101-jährigen
Reportage
Kobalt Productions GmbH | ZDF/ARTE
Autorin | Regie: Lisa Jandi
Redaktion: Frederic Ulferts (ZDF)
Produzent: Stefan Mathieu (Kobalt Productions)
Agnes ist 101 Jahre alt und hat einen neuen Mitbewohner: Amir ,28, floh aus dem Iran nach Berlin und macht dort eine Ausbildung als Pflegekraft. Über eine Anzeige im Internet ist er zu Agnes gestoßen: „Mietfrei wohnen gegen Gesellschaft für unsere Omi.“ Amir kümmert sich: Er hilft beim Anziehen und Zähneputzen, schmiert Brote, geht mit Agnes in den Zoo. Sie ist für ihn, er ist für sie Familie. Die beiden entdecken, was sie trotz des großen Altersunterschiedes und ungeachtet der sehr diversen Prägungen verbindet: der Humor und der Wunsch, das eigene Leben mit jemandem zu teilen.
„Zwei, die etliche Jahrzehnte voneinander trennen, entdecken ihre Gemeinsamkeiten. Beide suchen Nähe und Halt, beiden geht es in ihrem Zusammenleben um Aufgabe und Sinn, beide empfinden ihre Unterschiedlichkeit als Bereicherung. Das Narrativ ist einfach und positiv, oft auch lustig. Die Reportage lebt vom Dialog der beiden so unterschiedlichen Menschen, die sehr liebevoll und doch nicht distanzlos gezeichnet werden.“
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CIVIS VIDEO AWARD
Zuhurs Töchter
Dokumentarfilm
ZDF | 3sat
Autor:innen | Regie: Laurentia Genske, Robin Humboldt
Redaktion: Katya Mader (ZDF)
Produktion: Erik Winker, Martin Roelly, Ümit Uludağ (CORSO Film- und Fernsehproduktion)
Lohan und Samar sind Schwestern im Teenager-Alter und Transgender. Doch in ihrer aus Syrien geflohenen Familie – Vater, Mutter, Zweitfrau und neun weitere Geschwister – gelten traditionelle Vorstellungen für ein Leben nach dem Koran. Lohan und Samar sind hin- und hergerissen zwischen der Gemeinschaft, aus der sie kommen, der sie sich verbunden fühlen, und einem sehr liberalen, großstädtischen Umfeld. Drei Jahre lang begleiten die Autor:innen die beiden Frauen auf der Suche nach ihrem Selbst.
„Eine aus Syrien geflüchtete Familie versteht ihre beiden Transgender-Töchter nicht und umarmt sie trotzdem, in einer fremden Umwelt, in der sie sich entfalten können. Die Konstellation ist kompliziert und wird dennoch nicht in Form eines Problemfilms abgehandelt. Die Schönheit der Welt und des Kampfes um Freiheit – als Frau, als Geflüchtete, als Familienmitglied – wird ebenso eingefangen wie die Fülle der Konflikte.“
CIVIS VIDEO AWARD
ARTE THEMA: Letzte Zuflucht – Das Haus am Tor zur Sahara
Dokumentation
ARTE G.E.I.E
Autor | Regie: Ousmane Samassékou
Redaktion: Philippe Muller
Produktion: Estelle Robin You (Point du Jour – Les films du balibari)
Koproduktion: Don Edkins (STEPS), Andrey S Diarra (DS Productions)
Im „Haus des Migranten“ in der malischen Stadt Gao treffen Menschen aus ganz Afrika auf dem Weg in andere Länder auf dem Kontinent oder nach Europa mit Frauen und Männern zusammen, die es schon vergeblich versucht haben und zurückgeschickt wurden. Im Migrationszentrum werden sie betreut – und vor den Risiken der oft lebensgefährlichen Fahrt gewarnt. Trotzdem halten manche an ihrem Vorhaben fest. Esther und Kady, Teenager aus Burkina Faso, freunden sich hier mit Natacha an, die schon alle Hoffnung aufgegeben hat, jemals wieder mit ihrer Familie vereint zu werden.
„Ein Meisterwerk über Menschen unterwegs, am Südrand der Sahara, über ihre Träume und Traumata. Die einen sind noch voller Hoffnung auf ein glücklicheres Leben in Europa oder anderswo, die anderen sind gestrandet und auf dem Rückweg nach Hause. Die Dokumentation erzählt von den Schicksalen dieser Migrant:innen, einfühlsam, aber nie aufdringlich, nah, aber nie übergriffig. Eine Dokumentation, eindringlich wie wenige andere.
CIVIS VIDEO AWARD
Melilla Cover-up | Border Outrage: Uncovering the truth about deaths in Melilla
Reportage
Lighthouse Reports
Autorin | Regie: Maud Jullien,
Head of the Investigation: Klaas Van Dijken
Redaktion: Georgia Bempelou
Reporter: Aziz Alnour
Additional reporting: Javier Angosto
3D Model creation and animation: Jack Sapoch
Reporter:innen: Beatriz Ramalho Da Silva, María Martín Delgado, José Bautista, Steffen Lüdke, Javier Bernardo, Salaheddine Lemaizi, Asia Ballufier, Arthur Weil-Rabaud,
Additional reporting: Javier Bauluz
Visual reconstruction: Bashar Deeb, Alison Killing
Was geschah am 24. Juni 2022 am Grenzposten der spanischen Exklave Melilla? Von marokkanischem Boden aus versuchte eine Gruppe afrikanischer Asylbewerber, sich dort Zutritt zu verschaffen. Mindestens 23 Menschen kamen ums Leben, 77 weitere werden bis heute vermisst. Die Regierungen Spaniens und Marokkos ließen die entscheidenden Fragen nach Hergang und Verantwortung unbeantwortet. Mit forensischer Auswertung des vorhandenen akustischen und visuellen Daten-Materials machen die Lighthouse Reporter:innen, unterstützt vom Spiegel, Le Monde und El Pais, das Geschehen nachvollziehbar.
„Mittels äußerst präzisem journalistischem Handwerk rekonstruiert, seziert und belegt die Reportage einen besonders krassen Fall von Pushback, der gewaltsamen Abwehr von Flüchtlingen an Europas Grenzen. Was in Melilla passierte, ist nur ein Beispiel für den Zynismus der EU-Migrationspolitik. Das kurze, ebenso nüchterne wie aufrüttelnde investigative Format zwingt zum Blick auf inhumane Praktiken, die Europa gern ausblendet oder hastig abtut.“
CIVIS VIDEO AWARD
Doppelhaushälfte: Chancengleichheit, Folge 1
Comedyserie
ZDF | ZDFneo
Autoren | Regie: Dennis Schanz, Christoph Mushayija Rath
Redaktion: Lucia Haslauer (ZDF)
Produktion: Dennis Schanz (StickUp Filmproduktion GmbH & Co. KG), Luis Singer (Iconoclast Films Germany GmbH)
Wer bekommt die schmucke Doppelhaushälfte im Grünen vor den Toren Berlins? Alles hängt vom Makler ab, bei dem Mari, Berlinerin iranischer Herkunft, und ihr Schwarzer Freund Theo allerdings nicht die besten Karten haben – anders als die ausgesprochen blonden und weißen Mitbewerber:innen. Beim Versuch, den hemdsärmeligen Makler auf ihre Seite zu ziehen, erleben Mari und Theo eine Überraschung nach der anderen und bringen gleichzeitig den Makler und ihre Konkurrent:innen beim Kampf um das ersehnte Dach über dem Kopfaus dem Konzept.
„Dieses Doppelhaus steht für das Nebeneinander und mögliche Miteinander in der Einwanderungsgesellschaft. Der Film macht die Ambivalenz von Nähe und Distanz mit Mut zur komischen Überspitzung, großartigen Dialogen und erstklassigen Schauspieler:innen zum Hintergrund eines Tauziehens um das Traumdomizil. Die Botschaft ist eine optimistische Aufforderung: Man finde sich – nicht trotz, sondern wegen der Unterschiede.“
CIVIS VIDEO AWARD
Salam – Rest in Peace, Folge 1
Dramedyserie
ZDFneo
Autoren: Zouzou Ben Chikha, Wannes Cappelle, Dries Heyneman
Regie: Adil El Arbi, Bilal Fallah
Redaktion: Claus Wunn, Annika Schmidt (ZDF)
Produktion: Jan De Clercq, Annemie Degryse, Adil El Arbi, Bilal Fallah (Lunanime) Jan Bennemann, Klaus Zimmermann (Dynamic Television)
Produzentin: Corinne Appelmanns
Koproduktion : Stéphane L’Hoest (Dragon Films), Fleur Winters (Big Blue), Klaas Cockx, Annick Bongers (Play 4), Christian Loiseau, Alexandrine Duez (Be TV),
Philippe Logie (VOO & Be TV)
Ismael Boulasmoum, kurz „Smile“, aus einer Familie marokkanischer Herkunft, lebt in Brüssel und weiß nicht so recht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Da überträgt sein Vater ihm und seiner Schwester Nadia je eine Hälfte des Bestattungsunternehmens Assurances Omar, das Mitglieder der marokkanischen Community traditionsgemäß im Herkunftsland beerdigt. Smile tut sich schwer mit seiner neuen Rolle, doch er hat eine Business-Idee: Die Firma bietet Bestattungen in Brüssel an – in importierter marokkanischer Erde. Das Konzept stößt keineswegs auf einhellige Zustimmung.
„Wo man begraben sein will, da ist Heimat? Klingt gut, aber damit fangen die Fragen erst an: Was ist mit der Herkunft, was mit der Tradition, was mit den Regeln des muslimischen Glaubens? Der Film behandelt die letzten Dinge, das Leben und Sterben, den Weg von der Wiege bis zur Bahre in Form einer temporeichen, ironischen Komödie, die einige Klischeevorstellungen der belgischen Einwanderungsgesellschaft heilsam durcheinanderwirbelt.“
Für den vollständigen Beitrag kontaktieren Sie bitte: pressedesk@zdf.de
CIVIS VIDEO AWARD
The Lost, Folge 1
Dramaserie
SVT
Autor: Ulf Ryberg
Regie: Tova Magnusson
Redaktion: Joakim Tessert, Thomas Lagerman
Produktion: Patrick Ryborn
Ko-Produktion: Anna Croneman (SVT), Peter Zell (SVT), Peter Possne (Film i Väst),
Poa Strömberg (Unlimited Stories AB), Kjartan Thor Thordarson (Sagafilm)
Trucker Erwin fährt mit seinem Tanklaster über die Öresund-Brücke nach Schweden, im Tank hat er acht syrische Flüchtlinge, die für den Transport Geld bezahlt haben. Die Polizei stoppt den Lkw, Erwin muss den Tankdeckel ordentlich verschließen – und damit die Luftzufuhr für die Menschen im Inneren kappen. Eigentlich kein Problem, hinter der Grenze kann man den Deckel wieder öffnen. Doch ein verstörendes Telefonat mit seiner künftigen Ex-Frau lässt Erwin vergessen, dass seinen Schützlingen im Tank langsam der Sauerstoff ausgeht. Fast alle von ihnen kostet diese Fahrt das Leben.
„Eine extrem intensive Serien-Folge mit einer großartigen schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers, der die Zerrissenheit eines Menschen überzeugend vermittelt. Der Film wirft ein Schlaglicht auf das verbrecherische Geschäft mit Flüchtlingen, darauf, was es mit ihnen, aber auch, was es mit Schleusern machen kann. Die Verkettung außer Kontrolle geratender Ereignisse wird nüchtern erzählt, fast wie in einer Reportage, und entfaltet gerade dadurch enorme Sogkraft.“
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CIVIS VIDEO AWARD
Deutschland aus Sicht der russischen Propaganda | Fake News
Social Media Format
Kobalt Productions GmbH | TV Rain, ZDF/ARTE
Autorin: Masha Borzunova
Redaktion: Nahuel Stoppa, Vladlena Savenkova (Kobalt Productions)
Produktion: Tita von Hardenberg, Katrin Sandmann, Stefan Mathieu (Kobalt Productions)
Koproduktion: Tikhon Dzyadko (TV Rain), Lena Goliasch, Dieter Schneider (ZDF/ARTE)
Eine kompakte, internationale Ausgabe von Fake News, dem YouTube-Kanal, auf dem die russische Doschd-Redaktion vom Exil in Riga aus systematisch die Desinformation und Propaganda russischer Staatsmedien enttarnt. In kurzen Einspielern werden die gröbsten Mythen und Verzerrungen vorgestellt und mithilfe der auf den Punkt formulierenden Moderatorin die vielfältigen Methoden der Irreführung und die zahlreichen plumpen Lügen entlarvt.
„Ein professionelles Stück Aufklärung, das nicht nur abstrakt der Wahrheit dient, sondern ganz konkret helfen kann, das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung zu fördern. Denn die systematische Produktion von Fake News sorgt in Europa für Unruhe, Polarisierung und Spaltung. Das Video ist handwerklich gut gemacht, visuell ansprechend aufbereitet und gekonnt auf die spezielle YouTube-Ästhetik zugeschnitten.“
CIVIS VIDEO AWARD
STRG_F bei den Taliban: Warum finden Menschen sie gut?
Social Media Format
NDR | funk
Autor:innen: Mariam Noori, Armin Ghassim, Zita Zengerling
Redaktion: Lutz Ackermann (NDR)
Koproduktion: Jan Wiebe (funk)
Mariam Noori, deutsche Reporterin mit afghanischen Wurzeln, sucht eine Antwort: Ihr 86-jähriger Großvater, früher ein erbitterter Gegner der Taliban, findet diese jetzt gut. Warum? Noori versucht, den Sinneswandel zu verstehen, und besucht zum ersten Mal seit der Flucht ihrer Familie nach Deutschland die frühere Heimat. Dort trifft die Reporterin neben Kritiker:innen der Taliban auch Anhänger:innen, Menschen also, die so denken wie ihr Großvater.
„Eine sehr persönlich grundierte, mutige journalistische Leistung. Ausgangspunkt ist die eigene Einwanderungsgeschichte der Autorin, die ihre Rollen als Betroffene und Journalistin austarieren muss. Das entspricht dem Social-Media-Prinzip „des Unterhakens“ – die User:innen werden nicht belehrt, sondern mitgenommen, auf eine Erfahrungsreise mit vielen eindrücklichen Momentaufnahmen.“
CIVIS VIDEO AWARD
Robert Koch
Social Media Format
Autor, Redakteur, Regisseur, Produzent: Stève Hiobi
Das Video geht dem deutschen Afrika-Kolonialismus am Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Es verfolgt die Geschichte des Medizin-Pioniers Robert Koch und seiner Versuche an Afrikaner:innen. In Deutschland bis heute eine Lichtgestalt der Forschung, gilt Koch in Afrika als Exponent einer rücksichtslosen und inhumanen Ausbeutung unter dem Deckmantel des medizinischen Fortschritts – ein Aspekt, den das nach Koch benannte Institut auf seiner Webseite nur beiläufig erwähnt.
„Der Autor liefert im Alleingang – ohne Unterstützung einer namhaften Institution – Aufklärung zu einem relevanten Thema, das in der Öffentlichkeit noch kaum angekommen ist. Diese Präsentation eines schändlichen Kapitels des deutschen Afrika-Kolonialismus verzichtet auf allen Schnickschnack und erreicht mit einer plattformgerechten Ansprache gerade die jüngere TikTok-Generation.“
CIVIS VIDEO AWARD
Mohamed
Social Media Format
The Europeans | Are We Europe
Autor:innnen: Katz Laszlo and Mohamed Bah
Editor: Katy Lee
Sound design: Katz Laszlo
Mixing and mastering: Wojciech Oleksiak
Editorial support: Wojciech Oleksiak, Dominic Kraemer
Art direction and head of motion design: Mélody Da Fonseca
Motion design and illustration assistant: Andréa Reille, Rafaelle Fillastre
Visual editor: Teresa O’Connell
Visual executive producer: Mick Ter Reehorst
Dies ist eine Folge aus einer Serie mit insgesamt acht Porträts junger Menschen in Europa, verfügbar als Audio- und animierter Video-Podcast. Im Mittelpunkt der Episode steht Mohamed aus Guinea, der es in einer dramatischen Odyssee nach Amsterdam geschafft hat und nun auf die Entscheidung über seinen Asylantrag wartet. Mohamed hat keine Papiere und leidet unter einem bürokratischen System, das auf Abweisung gepolt ist. Er erzählt von seiner Flucht, seinem Ankommen, seiner Sehnsucht, in Europa dauerhaft eine neue Heimat zu finden.
„Sowohl das einfühlsame Interview als auch die geradezu zauberhafte Visualisierung schaffen, besonders für ein junges Publikum, Zugang zu einem überaus harten Thema. Die wunderbare, aufwendige und einfallsreiche Grafik gibt Mohameds Erzählung Rhythmus und Tempo. Neben der brutalen Realität eines Flüchtlingsschicksals bringt die assoziative Dramaturgie die Gedanken, Empfindungen und Sehnsüchte des Protagonisten eindringlich zur Geltung.“
CIVIS VIDEO Spezialpreis
Isabel Schayani | Journalistin und Leiterin WDRforyou
Für ihre langjährige, herausragende und nachhaltige Berichterstattung zum Thema Flucht und Asyl.
CIVIS AUDIO AWARD
Die Maus / Maus Live: Albinas Tagebuch: Leben mit dem Krieg
Audiotagebuch
WDR | WDR 5
Autorinnen: Albina Bakuha, Katja Garmasch
Redaktion: Andreas Blendin
Die 14-jährige Albina erfährt, was das ist: Krieg – nicht zum ersten Mal, denn sie lebt im Donbass. Explosionen in der Nacht, Schlafen im Keller gehören zu ihrem Alltag. Schule findet sporadisch online statt. Es gibt viel Langeweile und nur manchmal Abende mit Freund:innen. Albina schreibt alles auf. Doch dann packen ihre geliebten Katzen die Koffer und machen sich auf nach Deutschland.
„Das Stück schildert den Kriegsalltag aus der Perspektive einer Heranwachsenden und macht deren Erlebnisse zugleich greifbar für Jüngere. Die Tagebuch-Form, verbunden mit dem Akzent der Erzählerin, schafft Authentizität und Augenhöhe mit Albina. Die bescheidenen Wünsche der Protagonistin spiegeln die Brutalität eines Geschehens, das alles verändert.“
CIVIS AUDIO AWARD
Flucht aus der Ukraine – Achterbahnfahrt der Gefühle, „Rendez-vous“: Der Vorsatz: «Ich will leben statt warten.», Folge 6/6
Serie
Schweizer Radio und Fernsehen
Autor: Roman Fillinger
Redaktion: Ivana Pribakovic
Produzent: Philipp Fontana
Die Serie schildert das Flüchtlingsschicksal der 26-jährigen Olga Miroshnik und ihrer Familie, die vor dem Krieg aus der Ostukraine geflohen sind. Es ist die Geschichte gemischter Gefühle: Erleichterung und Scham, Schuld und Wut, der Wunsch anzukommen und Heimweh. Die 6. Folge erzählt von der Schwierigkeit, unter provisorischen Verhältnissen Vorsätze zu verwirklichen. Darunter leidet auch Olgas Beziehung zu Ruslan. Sie will ein Leben, das nicht nur aus Warten besteht.
„Der Autor baut geduldig und einfühlsam eine Vertrauensbasis zu den Protagonist:innen auf und ermöglicht damit den Zuhörer:innen einen emotionalen Zugang zu deren Schicksal. Es wird nachvollziehbar, wie die Erfahrung von Krieg und Flucht zu Perspektivlosigkeit und Unsicherheit führt und damit Lebensplanung verhindert.“
CIVIS AUDIO AWARD
Rendez-vous Mittagsinformationen | Pietro Bartolo: Der Arzt von Lampedusa
Portrait
Schweizer Radio und Fernsehen
Autor: Charles Liebherr
Redaktion: Thomas Müller
Das ist die Geschichte des italienischen Europa-Abgeordneten Pietro Bartolo. Er ist nicht der einzige Volksvertreter, der die Migrationspolitik der EU kritisiert. Aber er kennt das Problem aus erster Hand: Bartolo ist nicht nur Politiker, Autor und Filmemacher; er ist auch Arzt am Regionalkrankenhaus Lampedusa, der italienischen Insel vor der afrikanischen Küste, wo die lebensgefährliche Fahrt so vieler Flüchtlinge endet. Bartolo versucht, ihr Leben zu retten.
„Wenige, aber klug gesetzte Schlaglichter bringen uns eine sehr besondere Persönlichkeit näher – einen Arzt, der versucht, etwas zu ändern, es nicht schafft – und trotzdem immer weitermacht. Es fehlt ihm nicht an Glaubwürdigkeit und Courage, sondern an Einfluss. Ein emotionales Porträt, das über die einzelne Person hinausweist, auf die oft inhumane europäische Flüchtlingspolitik.“
CIVIS AUDIO AWARD
Mikrokosmos: Last Exit Kabul, 1/3: In der Falle
Doku-Serie
Deutschlandradio | Deutschlandfunk
Autor: Tom Mustroph
Regie: Heike Tauch
Redaktion: Christiane Habermalz (Deutschlandradio/Deutschlandfunk)
Der chaotische Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan im August 2021 bringt am Flughafen Kabul auch die Mitglieder der Menschenrechtsgruppe AHRDO in äußerste Gefahr. Zwar stehen ihre Namen auf den Evakuierungslisten des Auswärtigen Amts, doch sie kommen gar nicht erst in das Gebäude. In ihrer Not kontaktieren sie den Autor des Stückes. Per Voicemail verfolgt er aus Berlin die verzweifelten Bemühungen der Gruppe, sich in Sicherheit zu bringen.
„Die besondere Erzählweise – unkonventionell, authentisch, spannend – ermöglicht einen genauen Blick hinter den Vorhang der öffentlichen Weltbühne. Jenseits der Fakten, die wir aus den Nachrichten kennen, werden die individuellen Schicksale der Betroffenen greifbar. Dabei reflektiert der Autor immer wieder klug seine multiple Rolle als Freund, Journalist und Helfer.“
CIVIS AUDIO AWARD
Welcome Home Dr. Marco – Identitätssuche zwischen Karl-Marx-Stadt und Kenia
Feature
SWR | Deutschlandfunk
Autorin: Ute Lieschke
Regie: Ute Lieschke, Michael Lissek
Redaktion: Michael Lissek (SWR),
Koproduzentin: Christiane Habermalz (Deutschlandradio/Deutschlandfunk)
Dr. Marco arbeitet als Anästhesist im mitteldeutschen Leisnig, einer von wenigen Afrodeutschen in der Stadt. Abschätzige Blicke kennt er, seit er in den 70er-Jahren als wohlbehütetes Kind in einer Familie mit Vater, Mutter und Geschwistern in Karl-Marx-Stadt aufwuchs. Doch auf die Frage „Mutti, wieso sehe ich anders aus?“ bekommt er keine Antwort. Beim Studium in der Wendezeit trifft er in Leipzig andere Afrodeutsche, und als später seine beiden Töchter, die eine weiß, die andere schwarz, anfangen, Fragen zu stellen, macht er sich auf die Suche nach seinem leiblichen Vater.
„Auf sehr berührende, emotionale und spannende Weise wird man als Hörer:in mitgenommen in die Geschichte dreier Generationen. Deren Erlebnisse und Lebenswelten werden nicht nach Gut und Böse sortiert, sondern kommen ohne Autor:innenkommentar zur Sprache. Dabei geht es nicht um die Frage, ob es in Ostdeutschland Rassismus gab, sondern darum, wie er erlebt wurde. Inklusive der Politisierung und Selbstermächtigung, wenn eine Community dem Bewusstsein für Identität den vorher fehlenden Resonanzraum bietet.“
CIVIS AUDIO AWARD
Neugier genügt | Das Bekennerschreiben (1/2)
Feature
WDR | WDR 5
Autorinnen: Heike Kleffner, Lena Kampf
Regie: Michael Wehrhan
Redaktion: Valentina Dobrosavljevic
Beim Anschlag auf das Wohnhaus von Arbeiter:innenfamilien mit türkischer Migrationsbiografie in Kempten am 17. November 1990 stirbt ein fünfjähriges Kind, die Geschwister überleben schwer verletzt. Der Fall wird nie aufgeklärt. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Hausbewohner:innen. Die Existenz eines rassistischen Bekennerschreibens wird von Polizei und Justiz den Angehörigen verschwiegen. Der erste Teil des zweiteiligen Features rekonstruiert die Nacht des Brandanschlags und die Ermittlungen aus der Perspektive der überlebenden Schwester, der Polizei und Justiz.
„Das Feature zeigt beklemmende Muster eines institutionellen Rassismus, der unangenehme Erkenntnisse unterdrückt und die Opfer mit falschen Verdächtigungen überzieht. Eine erstklassige Recherche und angemessen zurückgenommene Erzählhaltung der Autorinnen, die sich auf Fakten konzentrieren und eine sprachmächtige und reflektierte Protagonistin zu Wort kommen lassen.“
Momentan keine Mediatheken-Verfügbarkeit
CIVIS AUDIO AWARD
Unter Almans – Migrantische Geschichte(n) | Die Angst nach dem Anschlag in Hanau: Parshad über Wut, Folge 2
Podcast
Radio Bremen | COSMO
Autor:innen | Redaktion: Cengiz Tarhan, Larissa Sobral, Sophie Anggawi, Karina Gordok, Isabelle Werner, Salwa Houmsi
Host: Salwa Houmsi
In dieser Folge ihres Podcasts „Unter Almans“ spricht Salwa Houmsi mit der Entertainerin Parshad Esmaeili über Rassismus in Deutschland. Es geht um die Angst und die Wut nach dem Anschlag von Hanau. Parshad erzählt, was die Tat in ihrem Leben verändert hat und warum Anti-Rassismus ein Schulfach sein müsste. Bildung sei das Gegenmittel, denn kein Mensch werde als Rassist:in geboren.
„Die Host Salwa Houmsi und ihre Gästin Parshad schaffen es, zu vermitteln, warum der Anschlag von Hanau eine weit über die Stadt hinausreichende Bedeutung hat und das Leben aller verändert. Das Gespräch ist natürlich, authentisch und offenherzig und gibt hinreichend Raum, die verschiedenen Erfahrungsebenen auszuloten. Das ist ebenso komplex wie unterhaltsam.“
CIVIS AUDIO AWARD
Deso – Der Rapper der zum IS ging | Willkommen in meiner Welt, Folge 1
Podcast
WDR | COSMO für funk
Autor:innen | Redaktion: Azadê Peşmen, Carlos Steurer, Jan Philipp Wilhelm, Viola Funk
Redaktion: Henrik Willun, Daniela Woytewicz, Sebastian Göllner
Formatentwickler: Moritz Luppold (funk)
Ko-Produktion: ACB Stories, Qzeng Productions
Der Gangstarapper Deso Dogg aus Berlin-Kreuzberg radikalisiert sich, erklärt Musik zur Sünde und zieht für den IS in den Krieg. Im sechsteiligen Podcast erzählen Deso alias Denis Cuspert und Host Azadê Peşmen, seine Geschichte. Folge 1 befasst sich mit Desos Rapper-Karriere und erläutert, warum er den großen Durchbruch nicht schaffte und was seine damaligen Rapper-Kollegen heute über ihn denken.
„Der Podcast ist das Resultat herausragend sorgfältiger und eingehender Recherche und spannend gemacht. Host Azadê Peşmen dringt mit vielseitigem und überzeugendem Auftritt in ein Milieu vor, das nur schwer zugänglich ist. Azadê Peşmen präsentiert keine Vorurteile, sondern will etwas wissen.“
CIVIS AUDIO AWARD
Chai Society | Hijabis in der Öffentlichkeit: Hassobjekt und Heilige, Staffel 4 Folge 5
Podcast
Bremen NEXT | N-JOY (Radio Bremen/NDR)
Autor:innen: Meltem Saracbasi, Yousuf Mirzad
Redaktion: Dennis Miler, Refiye Ellek, Melanie Lidsba
Maraam Taraf ist als Hijabi auf Tiktok unterwegs, plaudert ungezwungen über ihre Vorlieben, tanzt und parodiert alles und jeden. Sie begeistert viele – und wird angefeindet, unter anderem weil sich ihre Art aufzutreten für Muslim:innen nicht zieme. Im Podcast mit den Hosts Meltem und Yousuf erläutert Maraam, wie sie mit der Kritik umgeht und warum sie sich dadurch nicht beirren lassen will.
„Das ist nicht gescripted und erhebt auch nicht den Anspruch, präzise strukturiert zu sein. Hier geht es um Vibes und Thematik. Der Podcast wendet sich an die Zielgruppen-Communities, jung, humorvoll, inklusiv, cool. Das Gespräch ist echt, keine Stichwort-Dramaturgie. Alle Protagonist:innen sind selbstbewusst, aber niemand macht sich ungebührlich breit.“
CIVIS AUDIO AWARD
„Schwarz Rot Blut“ – Der True Crime Podcast über rassistische Gewalt in Deutschland | Brand im Mehrfamilienhaus – Duisburg 1984, Folge 4
Podcast
WDR | COSMO
Autor:innen: Nele Posthausen, Gilda Sahebi, Marianna Deinyan, Lena Kampf, Andreas Spinrath
Regie: Philippe Brühl
Redaktion: Johannes Nichelmann, Miriam Hochhard (COSMO), Tobias Gnädig (COSMO), Georgia, Seifert (COSMO), Leslie Rosin (WDR Feature Redaktion)
Produktion: Peter Harrsch
Nach einer Idee von: Dinah Rothenberg
Die Serie beleuchtet Gründe dafür, warum Rassismus längst nicht immer als Tatmotiv vor Gericht anerkannt wird. Die Folge 4 geht dem Umgang der Behörden mit dem Brandanschlag auf ein Mehrfamilienhaus am 26. August 1984 im Duisburger Stadtteil Wanheimerort nach. Dabei kamen sieben Mitglieder der Familie Satır ums Leben Ein rassistisches Motiv wird trotz zahlreicher Hinweise nie wirklich untersucht.
„Eine intensive Recherche und Spurensuche führt zu den damaligen Ermittlern. Die Darstellung bleibt journalistisch, wird nicht aktivistisch. Die Hosts liefern eine sachkundige Einordung in die historischen Hintergründe und größeren politischen Zusammenhänge. Damit geht der Podcast über die reine Dokumentation hinaus. Ein professionell gearbeiteter Beitrag zu einem enorm relevanten Thema.“
CIVIS cinema AWARD
Holy Spider
Regie: Ali Abbasi
Drehbuch: Ali Abbasi, Afshin Kamran Bahrami
Produzenten: Sol Bondy, Jacob Jarek
Koproduzent:innen: Eva Åkergren, Calle Marthin, Peter Possne, Fred Burle, Vincent Maraval, Pascal Caucheteux, Gregoire Sorlat, Olivier Père, Rémi Burah
Produktion / Verleih: Profile Pictures | One Two Films | Alamode/ filmagentinnen
In der heiligen Stadt Maschhad, im Nordosten des Iran, tötet ein Serienkiller Prostituierte. Er glaubt, dies im Namen Gottes zu tun. Die Zeitungsjournalistin Rahimi geht dem Fall nach. Trotz aller Hindernisse, die ihr in der von Männern dominierten Welt in den Weg gelegt werden, gibt sie nicht auf. Sie lässt sich weder von untätigen Behörden abschrecken noch davon, dass ein Teil der Bevölkerung den Mörder als Helden betrachtet. Wird das Gericht ihn verurteilen?
CIVIS cinema AWARD
Igor Levit. NO fear
Regie & Buch: Regina Schilling
Redaktion: Christian von Behr, Martina Zöllner
Produzent: Thomas Kufus
Produktion/Verleih: zero one film | Piffl Medien GmbH
Igor Levit steht im Spannungsfeld zwischen traditioneller klassischer Musik und Politik. Ein Künstler, der immer wieder neue Wege sucht, Menschen mit seiner Kunst, aber auch seinem politischen Engagement zu erreichen. Während COVID streamt er allabendlich Hauskonzerte, um mit seinem Publikum in Kontakt zu bleiben. Er nutzt die sozialen Medien aber auch, um sich gegen Antisemitismus und die Ausgrenzung Geflüchteter einzusetzen.
CIVIS cinema AWARD
Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush
Regie: Andreas Dresen
Drehbuch: Laila Stieler
Produzent:innen: Claudia Steffen, Christoph Friedel
Koproduzenten: Andreas Dresen, Andreas Leusink, Tom Dercourt
Redaktion: Christian Granderath (NDR), Cooky Ziesche (RBB), Carlos Gerstenhauer (BR), Annette Strelow (RADIO BREMEN), Andreas Schreitmüller (ARTE), Olivier Père Rémi Burah (ARTE FRANCE CINÉMA)
Produktion/Verleih: Pandora Film Produktion | Pandora Film Verleih
Murat Kurnaz, in Bremen geboren und aufgewachsen, ist im US-Gefangenenlager Guantanamo inhaftiert. Seine Mutter setzt alle Hebel in Bewegung, um ihn freizubekommen. Sie geht zur Polizei, informiert die Behörden, fühlt sich ohnmächtig. Schließlich findet sie den Menschenrechtsanwalt Bernard Docke, der ihr hilft. Beide ziehen bis zum Supreme Court nach Washington und klagen gegen George W. Bush. Am Ende ist Murat frei.
CIVIS cinema AWARD
Rheingold
Regie, Drehbuch: Fatih Akin
Nach der Autobiografie von: XATAR/Giwar Hajabi
Produzenten: Nurhan Şekerci-Porst, Fatih Akın; Herman Weigel
Koproduzent:innen: Erik Glijnis, Leontine Petit, Flaminio Zadra, Paolo del Brocco
Produktion/Verleih: bombero international | Warner Bros. Film Productions Germany | Warner Bros. Entertainment GmbH
Giwar Hajabi kommt Mitte der 80er-Jahre mit seiner Familie als Flüchtling nach Deutschland. Er erlebt Ausgrenzung und gerät auf die schiefe Bahn. Vom Kleinkriminellen wird er zum Großdealer. Ein Deal geht schief, er muss für eine verloren gegangene Ladung zahlen. Dafür plant er einen Goldraub, bei dem er 1,7 Mio. Euro erbeutet. Mit seinem im Gefängnis produzierten Album „Baba aller Babas“ gelangt er als Rapper Xatar an die Spitze der deutschen Charts.
CIVIS cinema AWARD
Sonne und Beton
Regie: David Wnendt
Drehbuchautoren: David Wnendt, Felix Lobrecht
Produzenten: Fabian Gasmia, David Wnendt
Koproduzent: Christoph Müller
Executive Producer: Martin Moszkowicz
Produktion/Verleih: Seven Elephants, Constantin Film | Constantin Film Verleih
Lukas, Gino und Julius leben in der Berliner Gropiusstadt. Es ist Sommer, es ist heiß und sie haben kein Geld. Ab und zu rauchen sie Gras. Dabei bekommen sie Ärger mit den Dealern, geraten in eine Schlägerei und sollen 500 Euro Schutzgeld bezahlen. Den einzigen Ausweg sehen sie gemeinsam mit ihrem Kumpel Sanchez darin, die neuen Schulcomputer zu klauen und zu Geld zu machen. Doch der Plan geht nicht auf.
Header: Caleb Oquendo from pexels
CINEMA:
Holy Spider: ©AlamodeFilm
Igor Levit: ©Piffl Medien
Rabiye Kurnaz: Foto:Luna Zscharnt, Copyright:Pandora Film
Rheingold: ©2022 bombero international / Warner Bros. Ent. / Gordon Timpen
Sonne und Beton: © Constantin Film Verleih