In Wellen

Vor rund neun Jahren: „Wir schaffen das!“. Heute: „Es reicht!“. Die Debatten über die Asylpolitik verschärfen sich zusehends, die Maßnahmen zur Abwehr von Flüchtlingen ebenso. 2015 ließ die Bundesregierung die Grenzen für Schutzsuchende offen. Seit einigen Tagen finden an allen deutschen Grenzen stichprobenartige Kontrollen statt. Ein Teil der europäischen Nachbarländer empört der Alleingang. Und hierzulande sehen viele Jurist:innen diesen Versuch Deutschlands, Asylsuchende außen vor zu halten, kritisch. Aber CDU und CSU treiben – verstärkt seit dem mutmaßlich islamistisch motivierten tödlichen Messerangriff in Solingen – die rot-grün-gelbe Koalition weiter vor sich her und werden ihrerseits von der in weiten Teilen rechtsextremen AfD unter Druck gesetzt. Die wertet die Grenzkontrollen und geplante weitere Einschnitte ins Flüchtlingsrecht als Erfolg ihrer Propaganda.

Scharfe öffentliche Debatten über Migration sind freilich ebenso wenig neu wie der Reflex, das Flüchtlingsrecht zunehmend restriktiver zu fassen. Beides kommt in Wellen seit Jahrzehnten immer wieder. Was diese Debatten und Maßnahmen besonders für Asylsuchende bedeuten, warum sie sich auf den gefährlichen Weg nach Europa machen, was sie dabei und am Ziel angekommen erleben, zeigen herausragende Beiträge, die für den Europäischen CIVIS Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt nominiert oder mit ihm ausgezeichnet worden sind. Eine Auswahl dieser Beiträge für Fernsehen, Radio, Internet und Kino finden Sie hier.